Montagewerkzeug
Unverzichtbar - das Werkzeug
Was könnten wir heute noch reparieren, ohne dass wir ein spezielles Werkzeug dazu benötigen? Schon beim einfachen Wechsel eines Handy- oder Smartphone Displays benötigen wir ein spezielles Werkzeug, um die winzig kleinen Torx Schräubchen zu öffnen. Über die Jahre sammeln sich bei den handwerklich Begabten unter uns immer mehr von den kleinen Helfern, die auch gerne mal irgendwo in der Werkzeugkiste ganz hinten verschwinden. Hierbei finden die Werkzeuge oftmals kein zweites Mal Verwendung. Andere Werkzeuge wiederum sind dafür ständig in Gebrauch und mit den Jahren liebgewonnen, universell einsetzbar, und manches vielleicht auch schon gar nicht mehr käuflich zu erwerben, weil es schlichtweg nicht mehr produziert wird. Schon immer hat sich die Menschheit verschiedenster Hilfsmittel bedient und diese für seinen Zweck genutzt. Waren es am Anfang ein einfacher Stock und ein Stein, so gibt es heute wohl durchdachtes und hochwertiges Werkzeug und auch Maschinen, die uns das Arbeiten sehr erleichtern.
Es gibt in der heutigen Zeit unzählige Arten von Werkzeugen, die auch nicht in ihrer Entwicklung stehen bleiben. Klar, einfache Dinge wie ein Hammer oder ein Schraubendreher ändern sich weniger, weil sich die Form oder Ausführung seit ewigen Zeiten bewährt hat. Die großen Veränderungen gibt es im Markt der Elektrowerkzeuge. Hier gibt es nicht nur Verbesserungen bei den Motoren oder der Leistung von Akkus, auch die verschiedensten Funktionen oder einfach die Benutzerfreundlichkeit der Geräte verbessern sich immer wieder. Manch alte und bekannte, traditionsreiche Produzenten, die schon seit den Anfängen der Elektrowerkzeuge an deren Entwicklung und Einführung mitgewirkt haben, sind auch heute noch aktiv dabei - denn Qualität zahlt sich auch heute noch aus.
Wir benötigen zwar bei der Verklebung unserer Sonnenschutzfolien jetzt weniger eine von den zahlreich auf dem Markt erhältlichen Elektromaschinen, aber ohne ein zuverlässig arbeitendes, wenn auch einfaches, Heißluftgebläse wäre eine sauber und glatt folierte Tönungsfolie auf der Heckscheibe schwer möglich...
Aber selbst wenn wir für die Montage der Sonnenschutzfolien wenig elektrische Hilfsmittel verwenden, so wäre die Herstellung der Folien ohne Präzisionsmaschinen und Computer erst gar nicht möglich. Einzelne Schichten der Hi-Tech Folien sind nur wenige µ stark.
Was wäre die Montage einer Sonnenschutzfolie an einer Glasfassade ohne einen Hublifter doch ungleich aufwendiger. Viele von uns heute selbstverständlich genutzte Hilfsmittel erleichtern uns die tägliche Arbeit und so manch einer kann es sich vielleicht auch gar nicht mehr so recht vorstellen wie es ist, erst ein Gerüst aufzubauen um in schwindelnder Höhe eine Sonnenschutzfolie zu verkleben. Fängt es doch schon mit einem einfachen Handgriff nach dem Akkuschrauber an. Früher musste erst umständlich irgendwo nach einer Steckdose gesucht werden... da haben wir es heute in vielen Dingen sehr viel einfach.
Doch auch in unserem Metier bleibt die Entwicklung der Werkzeuge nicht stehen. Alt hergebrachte "Hilfsmittel" wie die gute alte und einfache Rakel ist bei den Folierern immer noch das Must-Have-Tool. Ein regelmäßiger Austausch der Rakel ist hierbei unerlässlich, da nur ein Werkzeug mit einer unversehrten Kante eine gleichbleibende und gute Qualität der Folierung garantiert. Gut, vielleicht hat die Rakel mittlerweile eine andere Farbe, besteht aus einem anderen Material oder es gibt sie nicht nur mehr in einer standardisierten Form. Manche der Rakeln haben den ein oder anderen Zusatz bekommen, um die Folie noch einfacher in die Ecke der kleinen Fenster am Auto zu installieren, oder die Folie einfacher unter die Dichtung zu rakeln.
Wie in allen anderen Bereichen so gilt auch hier, jedem das Werkzeug, dass ihn persönlich am besten bei seiner Arbeit unterstützt.
Zwar gibt es bestimmte Werkzeuge für vorbestimmte Zwecke, aber frei nach dem Motto: - jeder wie er will - können Sie sich in unserem Lieferprogramm umsehen, vielleicht finden Sie ja auch bei uns ihr neues Lieblings Werkzeug....
Im Folgenden finden Sie eine kurze Aufstellung der Grundausstattung, die jeder Folierer, unser Meinung nach, in seiner Werkzeugsammlung haben sollte:
Ein Messer oder auch Cutter:
Ist die zu folierende Scheibe ausgemessen, geht es mit dem Zuschneiden der ausgewählten Folie los. Ein Cutter mit einer hochwertigen und scharfen Klinge, ist hierbei ein geeignetes Hilfsmittel. Hiermit lassen sich, unter Zuhilfenahme einer Schneideschiene, exakte und gerade Schnitte ausführen, oder aber freihändig auch dem Kurvenverlauf einer Autoglasscheibe folgen. Die Qualität der verwendeten Klinge und der damit entstandenen Schnittkante hat direkten Einfluss auf die Optik der installierten Folie - eine sauber und exakt geschnittene Kante spricht hierbei für sich. Gezackte oder ungerade Schnitte sehen hier weder besonders schön aus, noch hinterlassen sie bei einem Kunden einen professionellen Eindruck.
Eine Pumpsprühflasche oder Drucksprühflasche:
Das für eine optimale Folierung kein Schmutz oder Staub, beziehungsweise kein fettiger Fingerabdruck mehr auf der Glasscheibe vorhanden sein darf, ist vermutlich jedem klar. Bereits bei der Reinigung kann eine solche Flasche sehr gute Dienste leisten. In der Regel hat man mehr als eine Flasche im Gebrauch, so kann man diese mit den jeweils geeigneten Flüssigkeiten füllen und hat sie bei Bedarf einfach und schnell zur Hand. Die meisten auf dem Markt angebotenen, hochwertigen Glasfolien sind mit einem druckempfindlichen Kleber beschichtet. Dieser wird durch den Kontakt mit Wasser bzw. Montageflüssigkeit aktiviert. Um die Installations-Flüssigkeit aufzutragen, empfehlen wir die Nutzung einer Pumpsprühflasche oder Drucksprühflasche. Somit wird gewährleistet, dass die Montageflüssigkeit gleichmäßig, sowohl auf der Kleberseite der Folie, als auch auf der Glasscheibe, verteilt werden kann.
Die Rakel:
Hier gibt es wohl die größte Auswahl für die letztendlich immer selbe Funktion - Montageflüssigkeit und Luft zwischen der Folie und der Glasoberflächen zu verdrängen, die Folie optisch perfekt auf die Glasfläche zu rakeln, keinerlei Lufteinschlüsse zu hinterlassen. Doch gibt es sie dafür in den unterschiedlichsten Formen und aus den unterschiedlichsten Materialien, die einen bevorzugen eine Rakel mit Griff, die anderen schwören auf speziell geformte Rakeln wie den Conqueror oder einen Reach Gold. Aber es geht auch abgesehen von der einfachen Standard Rakel eine ganze Nummer kleiner, für die feinen Ecken wie zum Beispiel den allseits bekannten Lil' Chizler. Jeder Verarbeiter hat seine eigene Vorliebe, der eine mag eine Rakel aus weicherem Material, der andere bevorzugt doch lieber eine aus härterem Material. Hinzu kommt noch, dass es für die Folierung von gewölbten Glas wahrscheinlich sinnvoller sein wird eine flexible Rakel zu wählen, um der Form der Glasscheibe Rechnung zu tragen, während bei der Folierung von Flachglas wiederum härtere und vermutlich auch großflächigere Rakeln effektiver sind.
Ein feines Tool - der Glasschaber:
Wer kennt es nicht, die Scheibe wirkt eigentlich schön sauber, die letzten Fingerabdrücke sind verschwunden und trotzdem spürt man am hoffentlich fusselfreien Lappen, dass da noch was auf der Scheibe sein muss, dass partout nicht weichen will und sich von einem Lappen völlig unbeeindruckt zeigt. Ohne großen Aufwand und garantiert mit Erfolg hilft hier ein wirklich einfaches Werkzeug, dass man spätestens seit dem Glaskeramik Kochfeld aus der Küche kennt. Hochwertige Installationen bedürfen nicht nur der Fingerfertigkeiten des Folierers und seines Werkzeugs, auch der Untergrund - die Glasoberfläche - muss für eine einwandfreie und langjährige Haftung des Klebers und somit langen Freude an der Sonnenschutzfolie wirklich sauber sein. Dann gelingt auch eine glatte und edle Oberfläche.
Aber auch schon im Vorfeld der Reinigung kann ein Glasschaber sehr gute Dienste leisten. Etwaige Kleberreste einer zuvor entfernten alten Folie lassen sich relativ einfach und schnell von der Glasfläche abschaben. Aber auch bei den vielfach noch im Bestand vorfindlichen Holzfenstern, gibt es ja gerne mal Spuren die der Maler hinterlassen hat - der Kunde wird es Ihnen danken, wenn Sie nicht versuchen, diese mit der neuen Sonnenschutzfolie zu überdecken, sondern vorher entfernen.
Eine Alternative oder Ergänzung:
Je nach Qualität der zuvor entfernten Sonnenschutzfolie kann es sein, dass der Kleber, statt sich mit der Folie abziehen zu lassen weiterhin hartnäckig auf der Glasscheibe verbleibt, spezielle Reinigungsflüssigkeiten und ein gutes Scheuerkissen können hier hervorragend beim Entfernen unterstützen, und sind gerade bei großen Flächen sehr effektiv.
Zu guter Letzt, der Gummiwischer oder auch Gummiabzieher:
Sind auch die letzten hartnäckigen Rückstände auf der Glasfläche entfernt, lässt sich die noch feuchte Glasscheibe am einfachsten mit einer Gummilippe streifen frei Abziehen und somit steht der nun anstehenden Verklebung der Sonnenschutzfolien nichts mehr im Weg.
Ohne die Verwendung einer Montageflüssigkeit lässt sich keine Folie millimetergenau platzieren und Faltenfrei oder Blasenfrei verkleben!
Unbedingt - eine Montageflüssigkeit:
Ohne die Hilfe einer Installationslösung lässt sich keine Folie vernünftig, geschweige denn faltenfrei oder blasenfrei verkleben. Wir empfehlen ausdrücklich die Verwendung einer speziellen Montageflüssigkeit für Sonnenschutzfolien. In der Regel ist diese als Montagekonzentrat erhältlich und kann dann vor Ort unter der Zugabe eines bestimmten Anteils Wasser für die Montage der Sonnenschutzfolien hergestellt werden. Diese aktiviert nicht nur den Kleber zuverlässig, sie erlaubt auch die millimetergenaue Platzierung der Folie auf der Scheibe, da sich die Folie einfach auf dem feuchten Film verschieben und justieren lässt. Dies ist auch die Grundvoraussetzung für ein faltenfreies und blasenfreies ausrakeln der Folie, das erst durch die Feuchtigkeit, beziehungsweise durch den feuchten Film ermöglicht wird. Hilfsweise kann man sich eine Installationslösung aus einem Wasser-Spülmittelgemisch herstellen, das von uns allerdings nicht empfohlen wird.
Die Herausforderung:
Ist bei der Installation von Sonnenschutzfolie auf einem Fenster, oder einer anderen glatten, geraden Fläche, das faltenfreie und blasenfreie verkleben der Folie unter Beachtung der sauberen und staubfreien Oberfläche und einer hochwertigen Montagelösung relativ einfach umzusetzen, wird dies bei gewölbten Scheiben ungleich schwieriger. Die Sonnenschutzfolie muss vor einer Installation zuerst der Form der Scheibe angepasst werden, sonst werden unweigerlich Falten und Blasen entstehen.
Dieser Vorgang nennt sich schrumpfen und kann nur unter zu Hilfenahme von Hitze erfolgen. Ein professionelles Heißluftgebläse mit regelbarem Temperaturbereich produziert zuverlässig die hierfür notwendige "heiße Luft", die je nach eigener Arbeitsweise und Erfahrung, aber auch vom verwendeten Folientyp abhängig gewählt wird. Wir sprechen hier von einem möglichen Temperaturbereich, der zwischen 250 und 500 Grad Celsius liegen kann. Wir wissen auch von Kunden, die bei 600 Grad Celsius schrumpfen. Nicht unerwähnt bleiben sollte hier der Hinweis, dass schon der Bruchteil einer Sekunde die Folie "verbrennen" lässt - also lieber mit weniger Hitze und mehr Zeit, als mit zu viel Hitze und dem dann notwendigen zweiten Versuch an das Schrumpfen herangehen. Das spart Zeit und Folie!
Schon der Bruchteil einer Sekunde zuviel Hitze beim Schrumpfen reicht aus um die Folie zu "verbrennen" - hier also lieber mit weniger Hitze und mehr Zeit beginnen und Erfahrungen sammeln!
Verbrannte Finger:
Selbst eine Temperatur von "nur" 250 Grad Celsius ist an den Fingerspitzen das ein oder andere Mal zu viel des Guten und hinterlässt schon mal eine Brandblase, in diesem Fall nicht in der Folie, und sie kann auch nicht einfach ausgerakelt werden. Möchte man sich hier einen sinnvollen Schutz für seine Finger zulegen, der gleichzeitig auch noch als praktischer Helfer beim Schrumpfen dient, empfiehlt sich der Kauf eines hitzebeständigen Kevlar Handschuhs. Dieser schützt nicht nur die Finger vor unerwünschten Brandblasen, sondern lässt sich während des Schrumpfens hervorragen dazu verwenden, die Folie immer wieder auf die Wölbung der Scheibe zu "wischen" und somit das in Form bringen der Folie optisch zu kontrollieren.
Es ist nicht nur wichtig, gutes Werkzeug zu besitzen, sondern es muss auch im richtigen Moment eingesetzt werden.
Natürlich gibt es zusätzliche Werkzeuge und Hilfsmittel, die bei der Installation von Glasfolien hilfreich und nützlich sind. Hier hat wohl jeder seine eigenen, unentbehrlichen Helferlein, die er mit der Zeit erworben oder auch teilweise selbst angefertigt hat. Manche der Werkzeuge halten ein ganzes Arbeitsleben hindurch, andere müssen immer wieder erneuert werden, da sich ihre Beschaffenheit ändert, oder sie sich abnutzen. Manchmal reichen auch schon kleine Unterschiede bei der Wahl der Hilfsmittel, um sich das Arbeitsleben einfacher zu machen. Nimmt man Beispielsweise ein fusselfreies Tuch statt einen "alten" Lappen, erübrigt sich der ein oder andere Ärger den man oft erst "zu spät" erblickt....
Es ist also nicht nur wichtig, gutes Werkzeug zu besitzen, sondern es muss auch im richtigen Moment und bei dem entsprechenden Arbeitsschritt eingesetzt werden. Dann steht einer professionellen Umsetzung beim Folieren nichts mehr im Wege um eine glatte, unbeschädigte und dauerhafte Oberfläche zu erzeugen.